Kreatives Schreiben: Ruby Redfort
Im Rahmen des Deutschunterrichts beschäftigte sich die Klasse 6/2 mit dem Thema „Eine Geschichte weiterschreiben“. Die Schülerin Romy Wezel hat eine sehr gelungene spannende Fortsetzung des Romananfangs von „Ruby Redfort – Gefährlicher als Gold“ verfasst.
Ruby Redfort ist ein ganz normales Mädchen.
Das denkt jeder, der sie das erste Mal sieht. Viel entscheidender ist, was man nicht sofort erkennt: Ruby ist ein Rätselgenie. Aber wir sprechen hier nicht von Kreuzworträtseln oder Sudoku. Wir sprechen von der jüngsten Codeknackerin, die je für den Geheimdienst gearbeitet hat. Wir sprechen von Ruby Redfort. Frech, clever und mutig kommt sie einer gefährlichen Verbrecherbande auf die Spur.
Super-intelligent, super-clever, super-sympathisch … Super-Ruby löst ihren ersten Fall!
Der Roman beginnt damit, dass Ruby schon seit einiger Zeit von ihrem Badezimmerfenster aus einen verdächtigen Lieferwagen bei der Bäckerei gegenüber beobachtet. Als Hobbydetektivin notiert sie sich alle Auffälligkeiten in ihre kleinen gelben Hefte. In Bezug auf die Bäckerei und den Lieferwagen hat sie so ihre Vermutungen. Plötzlich ruft ihr bester Freund Clancy an und stört sie bei ihren Beobachtungen.
Wie könnte die Geschichte weitergehen?
Romy Wezel (Kl. 6/2)
„Na, was machst du so? Schreibst du etwa schon wieder etwas in deine komischen Zitronenhefte?“, fragte Clancy ein wenig genervt. Obwohl er und Ruby schon so lange befreundet waren, hatte sie ihn kein einziges Mal in eines der Hefte schauen lassen. „Möglich wäre es, aber wenn es so ist, verrate ich dir trotzdem nicht was drinsteht -Ruby-Regel 2-“, entgegnete sie entschlossen. Nebenbei schaute sie unentwegt aus dem Fenster und richtete ihren Blick weiterhin auf den Bäckerei-Lieferwagen.
In diesem Augenblick weckte etwas, das sie sah, ihre Aufmerksamkeit. Sie kritzelte eilig etwas in ihr Heft und sprang plötzlich auf. Sie hatte ihn endlich gesehen. Ruby schrie hysterisch in ihr Telefon: „Clancy, also hör zu, ich muss jetzt los, ich melde mich irgendwann, bis dann.“ „Ruby? Ruuuuuuuuubyyyyyyyyyyy!“, tönte es aus dem Hörer, doch Ruby war bereits auf dem Weg nach draußen in die eisige Kälte.
Sie steuerte auf den Lieferwagen zu und schlich sich unbemerkt in den Kofferraum des Transporters. Sie versteckte sich hinter Brötchenkartons (wie ihr der Duft verraten hatte) in der hintersten Ecke des Kofferraumes. Kurz darauf hörte sie die Autotüren zuknallen und der Transporter setzte sich holpernd in Bewegung. Ruby dachte nach. Sie zweifelte an ihrer Entscheidung in den Lieferwagen geklettert zu sein, denn sie wusste, dass derjenige, der unmittelbar vor ihr auf dem Beifahrersitz saß, ein gefährlicher Mann war, dem man alles zutrauen konnte. Sie hatte ihn schon einige Male im Fernsehen gesehen und ihn deshalb wiedererkannt. Es war vor drei Jahr gewesen, da hatte Ruby die Gerichtsverhandlung im TV verfolgt. Seine Erscheinung, war beängstigend: seine Augen so schwarz, dass man kaum ein Licht in ihnen sah. Sein Gesichtsausdruck kalt und seine Lippen schmal und trocken. Er trug von Kopf bis Fuß schwarze Kleidung und jeder, der ihn anschaute, bekam ein unbehagliches Gefühl. Ja, er war es. Jason Greenwich, der verurteilte Drogendealer aus Liverpool, der illegal Geschäfte gemacht und das Geld geradewegs auf sein Konto wandern gelassen hatte. Mr. Greenwich kam damit bei vielen Käufern lange durch, doch da hatte er nicht mit Antony Miller gerechnet. Er war Hauptkommissar bei der Polizei und hatte den Schwarzmarkt damals mit Hilfe eines erstklassigen Detektivs auffliegen lassen und Jason Greenwich hinter Gitter bringen wollen, jedoch war Greenwichs Anwalt ein echtes Schlitzohr gewesen und deshalb war er mit einer Freiheitsstrafe von nur drei Jahren davongekommen.
Ruby hatte aber ein wichtiges Detail nicht vergessen, welches ihr aufgefallen war, nämlich Greenwichs letzten Worte, die er ausgesprochen hatte, bevor er abgeführt wurde: „Ich lasse dich dafür büßen!“
Auf einmal wurde Ruby aus ihren Gedanken gerissen und hörte ohrenbetäubendes Geschrei aus der Fahrerkabine: „Verdammt! Der Miller hat die Bestellung zurückgerufen!“ Ruby lief ein Schauer über den Rücken, als sie die eisige, schroffe Stimme erkannte. Sie hatte sich nicht geirrt. Es war tatsächlich der Millionenbetrüger, Jason Greenwich. Der Fahrer antwortete ängstlich stotternd: „V-viel-leicht kö-kön“ „Herrgott Albert! Jetzt reiß dich zusammen! Ich verstehe ja kein Wort.“, maulte Greenwich. „Nun, nun ja“, machte der Fahrer, der anscheinend Albert hieß, einen zweiten Versuch, „vielleicht können wir in das nächste Gebäck, dass der Miller be-be-bestellt wieder Gras reinmachen lassen.“ Was einen erneuten Wutausbruch starten ließ: „Sag mal, gehts noch? Du hast doch nicht mehr alle Blüten an der Blume! Weißt du nicht, wie lange ich gebraucht habe, um den Fabrikmitarbeiter zu erpressen, damit der das Gras reinschmuggelt? Und wie lange es gedauert hat, bis der Miller den Scheiß-Muffin bestellt hat? Von den Kosten einer Überdosis ganz abgesehen.“ „Meine Güte, von Manieren hat der echt noch nichts gehört“, dachte sich Ruby. Nach diesen Worten war erst einmal Stille. Zumindest im Auto, doch in Rubys Kopf brach eine unglaubliche Gedankendebatte aus: „Ich hatte mit dem Mordversuch Recht…Er will ihn wirklich umbringen…Hat Miller irgendeine Ahnung?…Wie hat Greenwich es in genau die Bäckereifabrik geschafft, in der Miller offensichtlich Kunde war?…“
Doch dann kam der schlimmste aller Gedanken: „Wo fahren wir jetzt hin? Das Haus vom Miller war doch meine Endstation! Sobald der Wagen geparkt und der Kofferraum geöffnet war, wollte ich doch raushuschen, das Kennzeichen des Transporters notieren und Miller warnen, dass er den Muffin nicht essen soll und ihn dann dazu bringen, den Transporter zu verfolgen. Aber nun ist die Bestellung zurückgerufen und wir fahren nicht zu Mr. Miller nach Hause. Aber wohin dann?“
Von einer Sekunde zur anderen wurde sie richtig panisch. Ruby begann zu schwitzen und sie wurde kreidebleich. Noch schlimmer wurde es, als sie hörte, dass ein Tor sich öffnete und der Transporter kurz darauf zum Stehen kam.
Als Ruby sich sicher war, dass die beiden Männer aus dem Wagen ausgestiegen und weggegangen waren, wagte sie es am Kofferraumverschluss zu rütteln. Wie leider schon erwartet, war er verschlossen. Da erinnerte sie sich an die 58. Ruby-Regel: „Alles, was einem aussichtslos erscheint, hat oft die besten Aussichten.“ Nach kurzem Überlegen, holte sie sich eine Haarspange aus dem Haar und versuchte die Öffnung zu knacken. Ruby wusste, dass die Tür eine Art Schiebetür war, und klemmte die Spange in einem minimalen Schlitz, durch den ein Hauch von Licht drang. Jetzt hatte Ruby etwas, das man wohl unverschämtes Glück nannte. Als der stotternde Fahrer die Tür zugemacht hatte, musste er wohl nicht richtig geschoben haben, jedenfalls nicht vollständig, denn die Tür war nicht richtig verriegelt und ließ sich von innen öffnen. Ruby kletterte langsam und mucksmäuschenstill aus dem Kofferraum und schaute sich um. Sie war in einer Art Lagerhalle mit grauem Boden und fensterlosen Wänden – eine Fluchtmöglichkeit wäre somit ausgeschlossen –, doch Ruby wäre nicht Ruby, wenn sie nicht noch ein paar Einfälle hätte. Leisen Schrittes machte sie sich auf die Suche nach einem Notausgang, denn es gab in so gut wie jedem Gebäude mindestens einen weiteren Ausgang neben dem Hauptaus- beziehungsweise -eingang. Sie lief an mehreren Regalen vorbei und bog in eine schmale Gasse. „Wow, die Halle ist ja echt groß“, dachte sie bei sich. Nach wenigen Minuten erschien ihr die Suche nach einem Ausgang aussichtslos, da sie schon alle bisher sichtbaren Gänge und Gassen durchquert hatte, – eine weitere Fluchtmöglichkeit ausgeschlossen.
Ruby machte sich langsam Sorgen und in ihr breitete sich die Angst aus. Allein, gerade mal dreizehn (für Auseinandersetzungen mit Schwerverbrechern eindeutig zu jung), planlos an einem unbekannten Ort ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt (zum Beispiel zur Polizei oder ihren Eltern). Ihr stiegen sogar allmählich Tränen in die Augen. Doch obwohl sie so klein und zierlich war, mutig, war Ruby allemal. Sie atmete tief durch und beschloss, hier herauszukommen.
Ihr Instinkt führte sie in den hintersten Teil der Lagerhalle. Dort war es viel kälter als bisher schon und auch deutlich angsteinflößender, aber Ruby verdrängte all das. Sie verließ sich auf ihren besten und verlässlichsten Freund, namens Verstand. Eben dieser Freund hatte Ruby schon einige Male aus der Patsche verholfen.
Während sie über ihren noch nicht sehr vielversprechenden Fluchtplan nachdachte, lief Ruby weiter geradeaus und stand plötzlich vor einer Tür, die mit einem digitalen Tastenfeld gesichert war. Aus vielen Filmen und Krimis wusste sie, dass nur Räumlichkeiten, die geheim und wichtig waren (zum Beispiel Archive mit wichtigen Dokumenten) auf so eine Weise abgesichert waren. Jetzt meldete sich ihr Verstand zu Wort und sie begann nachzudenken, was der Code sein könnte. Ruby stand dabei ein wenig unter Druck, da sie ebenfalls wusste, dass, wenn man wiederholt einen falschen Code eingab, ein Alarm losgehen würde und das war nun wirklich das Allerletzte, was sie jetzt gebrauchen konnte. Ruby versuchte es zuerst mit der Ziffernfolge des Kennzeichens von dem Transporter. Als sie die Kombination eingegeben hatte, erschien ein rot blinkender Schriftzug: Error, was so viel wie „Fehler“ bedeutete. Sie überlegte weiter. Als Nächstes versuchte sie es ganz klischeehaft mit 1234, doch auch dieser Code funktionierte nicht. Jetzt lag alles am letzten Versuch. Wenn Ruby jetzt die falsche Kombination eingeben würde, wäre sie sowas von erledigt. Sie sammelte sich einen Moment und ging ganz tief in sich und dachte nach: „Was nehmen viele Leute ganz häufig für Codes? Daten. Geburtsdaten. Wann hat Mr. Greenwich Geburtstag? Ich weiß es. Ich hatte es in der Gerichtsverhandlung im Fernsehen gehört als der Angeklagte vorgestellt wurde: Jason Greenwich, wohnhaft in Liverpool, geboren am… 1994. Genau an diesen Teil kann ich mich ausgerechnet nicht erinnern. Es war etwas, dass man sich relativ gut einprägen konnte. Ein Ereignistag… Ach komm schon! Ruby Redford erinnere dich gefälligst daran! Wie erwartet, wurde Sie von ihrem Verstand und ihrer inneren Festplatte nicht enttäuscht, denn wenige Augenblicke später fiel es ihr plötzlich ein: Weihnachten! Greenwich hat an Weihnachten Geburtstag!“
Sie tippte die Zahlenfolge 2412 ein und wusste, dass jetzt der entscheidende Moment gekommen war. Würde nun, gleich, in wenigen Sekunden der Alarm losgehen und die Leute außerhalb der Lagerhalle aufmerksam machen? Würde Ruby gefangen genommen und als Geisel festgehalten werden? Würde sie jemals nach Hause kommen?
Sie schloss ihre Augen und betätigte die grüne Eingabetaste. Sie konnte sich nicht erinnern, einst so gespannt zu sein wie in diesem Moment. Mit einem leisen, kaum vernehmbaren Summen, öffnete sich die Tür. Erleichterung breitete sich aus. Als Ruby ihre Augen aufmachte und in den Raum trat, war sie verwirrt. Äußerst verwirrt, denn sie stand in einem Büro, einem ganz altertümlichen, stinklangweiligen Büro. Vorsichtig schloss sie die Tür hinter sich und sah sich um. Es standen zwei Schreibtische mit je einem Monitor an der rechten Wand des Raumes und der Rest war vollgestellt mit Regalen von Ordnern und Büchern, aber eine wichtige Sache gab es dann doch noch: ein Telefon. Sie ging auf den ersten Schreibtisch zu und nahm das Telefon aus der Ladestation. Schnell wählte Ruby die Polizei an, und erläuterte flüsternd, nachdem ein junger Polizist sich als Peter Lido vorgestellt hatte: „Mein Name ist Ruby Redford. Ich bin dreizehn Jahre alt und in einer Lagerhalle eingesperrt. Bitte helfen Sie mir!“ „Wo soll sich denn diese Halle befinden und wie bis du überhaupt dorthin gekommen?“, antwortete Lido wenig interessiert. „Ich wurde von Jason Greenwich gewissermaßen „entführt“, erklärte Ruby. Dann hörte sie plötzlich, dass jemand mit dem Polizisten in der Leitung sprach: „Greenwich? Habe ich da grade was von Greenwich gehört?“, sagte eine besorgte Stimme. Daraufhin entgegnete Lido: „Ach, so eine labert hier von wegen was Entführung und Lagerhalle und…“ Jetzt sprach eine andere Stimme in den Hörer: „Hallo? Mein Name Antony Miller, Hauptkommissar. Hast du etwas von einem Mr. Greenwich gesagt?“ Ruby viel ein Stein vom Herzen. Endlich glaubte ihr jemand. Nachdem sie die Situation kurz geschildert hatte, erklärte Miller: „Wir versuchen den Anruf zurückzuverfolgen und sind so schnell es möglich ist…“ Die Verbindung war abgebrochen, doch zumindest wusste nun jemand von Ruby. Das erleichterte sie sehr.
Die nächsten Minuten waren die längsten in ihrem ganzen Leben. Jede Sekunde fühlte sich wie eine Stunde an. Selbst die Kaffeekränzchen bei ihrer Großmutter Penny mit dem endlosen „Du bist ja schon so groß geworden“ und „Wie läuft es in der Schule? Kennst du vielleicht schon einen netten Jungen? Denn weißt du, als ich jung war…“ -Gerede verging im Vergleich dazu in Lichtgeschwindigkeit. Ruby hatte sich auf einen der beide Bürostühle gesetzt und wartete. Ihr kam es so vor, als würde sie schon so lange warten, dass sie schon dachte, man hätte sie vergessen.
Bis sie eine Sirene in der Nähe hörte. Ab diesem Moment ging alles ziemlich schnell. Polizisten stürmten die Lagerhalle und verfrachteten Ruby zum Krankenwagen, um sie untersuchen zu lassen, falls ihr etwas zugestoßen war. Jetzt sah sie, dass sich ein Gebäude neben der Lagerhalle befand, aus dem mehrere Polizisten mitsamt gefesselten Männern herauskamen. Als letzter kam dann von Antony Miller mit Handschellen versehen und abgeführt: Jason Greenwich. Miller hielt ihn fest, so wie Polizisten die Verbrecher immer festhalten, wenn sie diese gefasst hatten. Zu Rubys Überraschung steuerten die beiden genau auf sie zu. Mr. Miller sagte mit freundlicher Stimme zu Ruby: „Wäre es in Ordnung für dich, wenn wir dich mit zur Wache nehmen und du uns dort nochmal in aller Ruhe berichtest, was du weißt und wir von dort aus deine Eltern benachrichtigen?“ Ruby nickte. Auf der Polizeiwache angekommen, gingen Ruby, Antony Miller mit Jason Greenwich im Schlepptau in einen kleinen Raum mit einer Glasscheibe in der Wand und einem Tisch mit drei Stühlen. Ruby setzte sich möglichst weit weg von Greenwich und begann zu erzählen: „Ich hatte den Fall mit Mr. Greenwich schon vor Jahren mitverfolgt und seitdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, versucht, so viele Informationen wie nur möglich über ihn zu sammeln. Nach seiner Zeit im Gefängnis war er in eine Bäckereifabrik gegangen und das kam mir ziemlich mysteriös vor, da er einfach nicht der Typ zum Backen ist. Seit ein paar Wochen stand dann immer mal der Lieferwagen der Bäckerei in der Nähe unseres Hauses und weil ich wusste, dass es genau die Bäckerei war, in der Greenwich angefangen hatte, kam mir die Sache sehr verdächtig vor. In so einem kleinen Dorf (in dem Miller ebenfalls ein paar Straßen wohnte) bestellte kein Mensch so häufig etwas bei einer Bäckereifabrik. Ich habe die Liefer-App der Bäckerei gehackt und gesehen, dass Mr. Miller einen Muffin dort bestellt hatte. Als ich dann Greenwich im Wagen erkannte, wusste ich was er vorhatte. Denn seine letzten Worte waren: Ich lasse dich dafür büßen! gewesen. Also habe ich mich in den Kofferraum geschlichen und wollte bis zu Ihnen nach Hause mitfahren, Sie davon abhalten den Muffin zu essen und davon zu überzeugen den Transporter zu verfolgen. Doch dann hatten Sie Ihre Bestellung zurückgerufen und ich bin in der Lagerhalle gelandet. Wie es weiterging wissen Sie ja bereits“, beendete Ruby ihre Schilderung der Situation. „Du miese, kleine Göre! Warte mal ab bis…“, begann Greenwich, doch Mr. Miller unterbrach ihn: „Alles was Sie hier sagen, kann in den Ermittlungen gegen Sie verwendet werden, also halten Sie lieber den Mund. Vielen Dank Ruby. Ohne dich wäre dieser elendige Verbrecher weiterhin frei herumgelaufen. Du hast uns auf die Spur gebracht. Nachdem das gerichtliche Verfahren beendet ist, sorge ich persönlich dafür, dass du einen angemessenen Lohn erhältst. Aber jetzt lassen wir erstmal deine Eltern informieren, dass du hier bist und ich habe nun leider noch eine Menge mit Mr. Greenwich zu besprechen.“ Er bedachte Jason Greenwich mit einem abschätzigen Blick.
Wenige Minuten später wurde Ruby von ihren Eltern abgeholt und seitdem war sie die Dreizehnjährige, die ein Verbrechen enthüllt und den Täter ins Gefängnis gebracht hatte.
Abschließende Worte von Ruby Redford: „Das war’s nun mit der Heidelbeermuffen-Geschichte. Ich hatte recht gehabt und war seither eine überaus bekannte Person. Meinem Freund Clancy sind fast die Augen geplatzt, so weit wie er sie aufriss hatte, nachdem ich ihm die Geschichte erzählt hatte. Meine Eltern hatten nun eine nicht mehr ganz so amateurmäßige Amateur-Detektivin als Tochter und ich hatte meiner Großmutter Penny endlich mal etwas zu erzählen, als ich zu ihr zum Kaffee kam. Laut der Polizei und meiner Eltern sollte ich mich jetzt auf das Leben fokussieren, das man als Teenie leben sollte, aber es hat keiner gesagt, dass dazu nicht auch das Beobachten gehört. Denn meine Ruby-Regeln habe ich selbstverständlich nicht aufgegeben und die 34. Regel besagt nun einmal: ‚Beobachten ist der Schlüssel zur Erkenntnis‘ und wie man so schön sagt: an Regeln soll man sich halten.“